10 Gründe warum der ökologische Landbau von ernte-mich so wichtig ist.
1. Biosaatgut
"vom Saatgut bis zur Frucht, alles aus einer Hand" ist nicht nur ein Slogan. Ernte-mich züchtet auch eigene Gemüsesorten, welche durch Umwelteinflüsse und Selektion an Boden und Klima angepasst sind. Diese bäuerliche Züchtung erhält alte geschmackvolle Sorten die widerstandsfähiger gegen extreme Wetterereignisse sind. So wird zudem die hohe regional unterschiedliche Vielfalt erhalten. Hybrid-Sorten und gentechnisch verändertes Gemüsesaatgut kann lediglich einheitliche Gemüse mit hohem Ertrag erzeugen. Geschmack und Vielfalt bleiben dabei auf der Strecke.
2. Natürlicher Boden
Der Boden ernährt uns alle. Wird dieser zerstört und abgetragen, hat das kurzfristig geringe Auswirkungen, langfristig entsteht jedoch eine Agrarwüste mit wenig Leben. Bei einer schonenden und pfluglosen Bearbeitung des Bodens können sich die natürlichen Bodenschichten aufbauen. Je nach Bodenhorizont tummeln sich verschiedene Lebewesen, die unterschiedlich zersetzende oder lockernde Aufgaben wahr nehmen. Lässt man diese Lebewesen ihre Aufgaben erledigen und düngt mit Kompost und Grasschnitt von oben, baut sich schrittweise ein Oberboden mit hohem Humusgehalt auf, welcher nicht nur Gemüse durch die langsame Nährstoffabgabe ein ideales Wachstum ermöglicht, sondern auch sehr viel CO2 speichert. Ein konventionell bewirtschafteter Acker kann langfristig keinen Humus aufbauen, da jährlich stark in die Struktur eingegriffen wird. Die Folgen sind CO2 Freisetzung, Artenarmut, Ausschwemmungen und Verwehung von fruchtbarem Ackerboden. Hierbei gibt es nur wenig Unterschied zum Anbau von Feldfrüchten im ökologischen Landbau, denn die Anbauweise bleibt die Gleiche. Hier findet nur ein sehr langsames Umdenken statt.
3. Verzicht auf Pflanzenschutzmittel
Keine Verwendung von Pestiziden und Insektiziden. Diese Mittel richten mehr Schaden an, als Sie Nutzen generieren. Lediglich der Landwirt gewinnt durch die Ertragssteigerung. Die Natur auf dem Acker und in der Umgebung wird nachhaltig negativ beeinträchtigt. Bei Insektiziden werden mehr Insekten in und über dem Boden getötet als der eigentlich Schädling. Zusätzlich ist es auf einem großen Acker selten windstill, wodurch immer ein Teil in die direkte Umgebung getragen wird. Gleiches gilt für Pestizide.
4. Verzicht auf chemische Dünger
Bei ernte-mich kommt nur ein Düngeprodukt nicht von der eigenen Fläche, das Gesteinsmehl. Ansonsten wird ausschließlich mit eigenem Kompost und Grünschnitt gedüngt. Selbst die Düngung mit Pferdemist wurde eingestellt, weshalb wir bio-veganen Anbau betreiben. Durch den Verzicht von Düngern von außerhalb der Anbaufläche, wird weder schwermetallbelastetes Phosphat, noch Gülle aus Schweinemastbetrieben oder Torferde aus trockengelegten Sümpfen in die Fläche getragen.
5. Pflanzen aus eigener Anzucht
Nicht nur der Dünger wird selbst produziert, auch alle Pflanzen kommen aus dem eigenen Anzuchtgewächshaus. Hierfür wird Erde von einem nahegelegenen Erdenwerk genutzt, welches Biokomposterde herstellt. Die Pflanzen wachsen somit nicht in Torferde aus dem Baltikum oder Kokoserde aus Übersee. Das Gewächshaus ist unbeheizt und erwärmt sich lediglich durch die Sonne. Zur Bewässerung wird ausschließlich Regenwasser benutzt. Die Pflanzen haben somit keinen negativen CO2 Fußabdruck und eine Wasserbilanz von null.
6. Naturförderung
Das Biotop auf dem ernte-mich Grundstück entwickelt sich mit jedem Jahr. Das Feld und der Garten wurden so konzipiert, dass eine natürliche Struktur entsteht, in der sich Bäume, Grünstreifen und Anbaufläche abwechseln. Dadurch entstehen Nischen, Ruhezonen und windgeschützte Bereiche für Nützlinge aller Art, die Helfen Schädlinge von Obst- und Gemüse fern zu halten.
7. CO2 neutral und ohne negative Wasserbilanz
Durch den humusbildenden Boden, die neu gepflanzten Bäume und Holzbauten auf dem Grundstück wird langfristig CO2 gespeichert. Viel mehr als das Unternehmen durch Transport und Materialeinkauf ausstößt. Üblich ist die Nutzung von Leitungswasser oder Grundwasser aus einem Brunnen. Bei ernte-mich wird nur mit aufgefangenem Regenwasser gegossen, so bleibt der Wasserverbrauch neutral.
8. Ausschließlich Regional
Nicht nur das Dünger und Erden aus Leipzig kommen, die Ernte kommt auch nicht weit. Es wird in der Stadt produziert und in der Stadt verbraucht. Bei ernte-mich kann jeder sein Gemüse selbst ernten und bekommt dieses voll reif und frisch zum Verzehr. Nicht nur der Anbau ist regional, auch die Wirtschaftkette ist es. Mit einem Einkauf wird bei ernte-mich wird die lokale Landwirtschaft unterstützt. Ernte-mich kauft wiederum Material und Rohstoffe bei lokalen Produzenten.
9. Mehr als Bio.
Ernte-mich ist auch biozertifiziert, übertrifft durch die vielen Fakten der ersten Punkte jedoch auch die strengen Richtlinien von Gäa e.V. und Demeter. Bioprodukte die nur ein EU-Siegel haben unterscheiden sich nur wenig vom konventionellen Anbau. Und selbst viele Bio-Anbauverbände lassen noch Dünger von konventionellen Betrieben ausbringen. Wer wirklich sicher sein möchte, der schaut beim Landwirt direkt vorbei oder baut es selbst an.
10. Freizeit gestalten.
Hier wird nicht nur Gemüse produziert sondern aktive Freizeitgestaltung betrieben. Man kann die Natur beobachten, auf den Grünflächen spielen oder die Sonne auf einer Liege genießen. Wer selbst gärtnert sammelt Erfahrung beim Anbau und betätigt sich körperlich, ein idealer Ausgleich zum Büroalltag. Durch die immer zahlreicher werdende Gemeinschaft lernt man neue Leute kennen und kann Erfahrungen austauschen. Der ernte-mich Garten wird zum Ort der Begegnung.
"Mit der Natur gärtnern" ist eben auch nicht nur ein Slogan. Ernte-mich betreibt nachhaltige Kreislaufwirtschaft bei Nährstoffen, CO2 Haushalt, Wasserhaushalt, Saatgut, Wertschöpfung und Flora und Fauna. Mit dieser Form der Landwirtschaft können pro Landwirt zwar keine 140 Menschen vollständig ernährt werden, jedoch wird der Bedarf an frischem Obst und Gemüse gedeckt und zusätzlich noch aktiv Umweltbildung betrieben.